Phantasiereise: Auf dem Berg der Freiheit

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Phantasiereise: Auf dem Berg der Freiheit

Willkommen! Wir werden nun gemeinsam auf eine Reise in deine Phantasie gehen. Die nächste halbe Stunde wird allein dir gehören.

Hast du die Lautstärke meiner Stimme so eingestellt, dass sie angenehm für dich ist?

Es ist sehr wichtig, dass du entspannt und bequem liegen oder sitzen kannst. Ist deine Kleidung locker genug? Du atmest ein paar Mal tief ein und aus, entspannst dich.

Ganz entspannt liegst du da. Du spürst, wie dein Atem ruhig und regelmäßig ein und aus geht. Deine Brust hebt und senkt sich ganz entspannt im Rhythmus deiner Atemzüge. Deine Arme und Beine sind angenehm schwer und warm und vollkommen entspannt. Um dich herum ist es ruhig und dunkel. In deinem Bewusstsein tauchen Gedanken und Wörter auf, doch du beachtest sie nicht.

Du hörst nur noch den Klang meiner Stimme. Dein Körper ist entspannt und schwer, doch dein Geist ist wach und aufmerksam. Der Alltag verblasst und verschwindet. Meine Stimme wird dich sicher führen durch das kleine Abenteuer, das dich erwartet. Dein kurzer Urlaub mitten im Alltag.

Noch einmal atmest du tief ein und aus……

….ein und aus….,

….bist ganz entspannt, ganz ruhig – und nun bist du bereit, die Reise zu beginnen.

Ich bin vollkommen entspannt. Mein Atem fließt mühelos ein und aus.

Du spürst, dass du dich nun nicht mehr in deinem Zimmer befindest. Um dich herum ist ein anderer Ort. Du hörst in der Ferne Vögel singen. Ein sanfter, warmer Wind streicht über deine Haut. Es ist angenehm, einfach dazuliegen und dem Gesang der Vögel zu lauschen. Der süße Duft von Gras und Blumen weht heran. Der warme Wind spielt in deinem Haar, und als du deine Finger ein klein wenig bewegst, spürst du weiches Moos, warm von der Sonne.

Du setzt dich auf und schlägst im Traum deine Augen auf, um dich umzusehen. Du sitzt im Schatten einiger uralter Bäume auf einem Hügel. Vor dir erstreckt sich ein weites Tal. Üppige Wiesen voller Blumen liegen vor dir. In ihrer Mitte ragt ein großer, felsiger Hügel empor – fast schon ein Berg. Die Szene erinnert dich an ein Gemälde, das du einmal gesehen hast. Du stehst auf und beschließt, die Gegend zu erkunden.

Ich bin vollkommen entspannt.

Als du an dir herunterblickst, siehst du, dass du einen alten grauen Mantel trägst. Der Mantel ist schwer, und seine Taschen sind mit kleinen, harten Gegenständen vollgestopft. Du greifst in die Tasche und nimmst einen der Gegenstände heraus. Es ist ein flacher Stein, in dessen Oberfläche du etwas eingeritzt hast. Er fühlt sich kalt und rau unter deinen Fingern an. Früher erschien dir einmal wichtig, was darauf stand, doch du spürst, dass es heute für dich keine Bedeutung mehr hat. Du wirfst den Stein ins hohe Gras – nun ist der Mantel schon ein wenig leichter geworden.

Ich lasse alle belastenden Dinge los. Ich fühle mich frei und entspannt.

Du gehst langsam ins Tal hinab, dem Berg entgegen. Wegen deines schweren Mantels kommst du nur langsam vorwärts. Der Duft von Blumen und reifen Früchten wird stärker, und der Gesang der Vögel wird lauter und klarer, während du durch das Tal gehst. Die Landschaft ist wundervoll und üppig, und die Farben der Blumen leuchten im Sonnenlicht. Du beginnst dich zu fragen, warum du all diese Dinge in deinen Taschen mitschleppst. Sie passen gar nicht hierher. Du greifst im Gehen in die Taschen und holst weitere Dinge hervor – ein trockenes Stück Holz, weitere Steine, ein rostiges Stück Metall. Alle sind mit Botschaften bekritzelt, die ihren Sin schon lange verloren haben. Warum waren sie dir so wichtig? Kopfschüttelnd lässt du sie auf den Boden fallen. Sie bleiben hinter dir zurück, während du weitergehst.

Nun hast du schon die Hälfte des Weges zum Berg zurückgelegt. Auch den alten grauen Mantel brauchst du nicht mehr – du schlüpfst hinaus und lässt ihn fallen. Darunter trägst du leichte, bequeme Sommerkleidung in einer der kräftigen Farben, die du so magst. Nun, wo das Gewicht des Mantels fort ist, fühlst du dich leicht und befreit. Ganz mühelos kommst du nun vorwärts, ganz ohne jede Anstrengung.

Ich fühle mich leicht und unbeschwert. Ich bin vollkommen entspannt.

Du kommst an einem Obstgarten vorbei, in dem Dutzende von Apfelbäumen stehen. Einige Äste ragen über den Zaun, schwer von Früchten, die köstlich duften. Du greifst in die Höhe, um einen Apfel zu pflücken. Er ist reif, und seine perfekte Oberfläche schimmert in der Sonne. Du beißt hinein – er schmeckt köstlich und süß, besser als jeder Apfel, den du je gegessen hast.

Während du weitergehst, isst du den Apfel und betrachtest die wunderschöne Landschaft um dich herum. Sie ist wie ein Meer aus Düften und Farben, dessen Oberfläche vom leichten Sommerwind gekräuselt wird. Am Himmel treiben einige Wolken. Du fragst dich, wie es sein mag, diese Landschaft von oben zu sehen und gemächlich über den Himmel zu ziehen, ganz frei, ganz schwerelos.

Noch während du dir vorstellst, dort oben am Himmel zu sein, merkst du, wie dein Körper immer leichter wird und ganz allmählich in die Höhe steigt. Du schwebst ganz gemächlich in die Höhe – dein Wunsch hat ausgereicht, um dich emporsteigen zu lassen. Nun bist du schon in Höhe der Baumwipfel. Du steigst weiter… höher, ganz allmählich. Es ist ein wundervolles Gefühl, sich so von der leichten Brise tragen zu lassen. Du bemerkst, dass du die Richtung deines Schwebens bestimmen kannst, indem du dich einfach dorthin ausstreckst.

Du streckst dich dem Berg entgegen, der in einiger Entfernung emporragt, und spürst, wie die Luft unter dir dahingleitet, während du auf den Berg zuschwebst. Sein Gipfel liegt noch ein ganzes Stück über dir. Langsam steigst du höher und höher. Der Gesang der Vögel wird leiser, und die Bäume und Wiesen unter dir sehen von hier oben klein und zerbrechlich aus.

Nun schwebst du über dem Gipfel des Berges und siehst, was dahinter liegt. Die Landschaft um dich herum erstreckt sich weit. Du siehst winzige Menschen auf Feldern arbeiten. In der Ferne bedecken dichte Wälder die Hügel, hinter denen die Oberfläche eines endlosen Meeres glitzert. In der Ferne ziehen schwere Wolken heran, die Regen bringen werden. Auf dem Gipfel des Berges siehst du einen winzigen Gegenstand in der Sonne leuchten. Du schwebst langsam herab, um nachzusehen, was es ist.

Auf einem viereckigen Stein, der etwa bis zu deiner Hüfte reicht, liegt eine leuchtend weiße, makellose Feder. Als du sie berührst, ist es, als würde ein grauer Schleier vor deinen Augen weggezogen – die Farben strahlen noch heller und leuchtender, und jedes Detail der Landschaft um dich herum ist mit einem Mal klar erkennbar. Du spürst, wie die Blumen und das Gras der Sonne entgegenstreben, spürst das kühle Gewicht des Erdbodens, den Flügelschlag der Vögel, die über den Himmel ziehen.

Ich bin mit allem verbunden. Ich bin dankbar, ein Teil dieser Welt zu sein.

Es ist, als wärest du plötzlich ein Teil der Landschaft geworden. Eine wundervolle Klarheit und Leichtigkeit erfüllt deinen Geist, und du spürst die kraftvolle Lebendigkeit der Pflanzen und Tiere um dich herum, die geschäftige Zielstrebigkeit der Menschen im Tal. Dort hinten liegen die Dinge, die du zurückgelassen hast. Nun fragst du dich, wie sie dir jemals wichtig sein konnten – die wundervolle Lebendigkeit und Fülle um dich herum erscheint dir nun viel realer und bedeutungsvoller als all die alten Dinge in deinem Mantel, die schon dabei sind, wieder ein Teil der Landschaft zu werden.

Du nimmst die Feder von ihrem Platz und hältst sie in der Hand. Sie ist ein Geschenk, das eigens für dich hier aufbewahrt wurde, damit du es finden konntest. Du steckst sie in deine Brusttasche, und ein Gefühl tiefer Freude und Geborgenheit erfüllt dich. Wer mag es sein, der diese Feder hier für dich hingelegt hat? Es muss jemand sein, dem du viel bedeutest. Es ist ein schönes Gefühl zu wissen, dass du wichtig für jemanden bist.

Ich bin geborgen und geliebt. Alles geschieht mühelos.

Mit der Feder in deiner Tasche fühlst du dich leichter als je zuvor, und als du dieses Mal in die Höhe steigst, ist es mehr ein Fliegen als ein Schweben – mühelos gleitest du durch die Luft, steigst zu den Wolken empor, die hoch über der Landschaft dahinziehen. So leicht wie die Feder in deiner Tasche lässt du dich auf einer der Wolken nieder und thronst nun hoch über der Landschaft, die sich in unendlicher Weite rings um dich herum erstreckt. Du genießt es, schwerelos dahinzugleiten, dich von den Wolken tragen zu lassen, erfüllt von Klarheit und Geborgenheit.

Du legst dich auf den Rücken. Ganz weich fühlt sich die Wolke unter dir an – fast wie das Moos, auf dem du am Beginn deiner Reise gelegen hast. Eine Weile bleibst du so liegen und genießt dieses sanfte Dahinschweben.

Ich fühle mich leicht und unbeschwert. Ich bin dankbar, ein Teil dieser Welt zu sein.

Ganz langsam sinkt die Wolke nun herab, langsam schwebt sie dem Ort entgegen, wo du deine Reise begonnen hast, sinkt tiefer und tiefer… der Gesang der Vögel ist nun wieder klar und hell zu hören… du spürst bereits wieder das Moos unter deinen Händen, riechst den würzigen Duft des Erdbodens. Dann setzt dich die Wolke ganz sanft ab, löst sich auf und treibt als zarter Nebel über die Wiesen davon.

Tiefe Entspannung und Geborgenheit umhüllen dich. In deiner Tasche trägst du die Feder, die dich daran erinnert, dass du jederzeit hierher zurückkehren kannst, um die Schönheit der Landschaft zu genießen – um zu spüren, wie du mit all diesen Dingen verbunden bist. Auch wenn du gleich die Augen wieder aufschlägst, wirst du dich daran erinnern, dass diese Feder hier auf dich wartet und du jederzeit zurückkehren kannst, wann immer du willst.

Nun spürst du deinen Körper wieder. Er fühlt sich wieder normal schwer und normal warm an. Du merkst, dass er sich bewegen will, streckst dich und atmest noch ein paar Mal tief durch. Nun bist du bereit, deine Augen zu öffnen und erfrischt und gestärkt in deine Welt zurückzukehren.